15.12.2023:
Sollte man, provokativ gefragt, Windräder nur noch im Norden Deutschlands bauen, wo der Wind stärker weht?
Windkraft-Fakt des Tages
Im EEG (Erneuerbare-Energien-Gesetz) 2016 wurde ein „Korrekturfaktor“ für die Vergütung von Strom in windschwächeren Regionen festgelegt. Bei uns wird z.B. der Standardbetrag mit einem Faktor von ca. 1,55 multipliziert, der das Ertragsverhältnis in Nord und Süd widerspiegelt. Deshalb können Windparks in unserer Region aktuell mit einem durch das EEG garantierten Strompreis von ca. 11,3 Cent pro Kilowattstunde kalkulieren. Ziel der Korrektur ist, Windkraft-Kapazitäten auch im Süden auszubauen. Denn auch hier ist der Wind ausreichend für gute Erträge, der Strom muss nicht über teure Fernleitungen zu den hiesigen Industriezentren transportiert werden und die „Lasten“ der Energiewende (Flächenverbrauch) werden fair im Land verteilt. Ganz zu schweigen von den mannigfachen Vorteilen von Bürger-Kraftwerken, die auch Bürgern und Gemeinden hierzulande zugutekommen sollen!
Nachlesen:
Korrekturfaktor je nach Standortqualität:
https://www.wind-lexikon.de/cms/lexikon/95-lexikon-k/1283-korrekturfaktor.html
Südlink:
https://www.ndr.de/nachrichten/info/suedlink-so-viel-mehr-windkraft-kapazitaeten-hat-der-norden,strommix120.html
Totalausfall im Süden:
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/energie/windenergie-strom-nord-sued-erneuerbare-energien-101.html
Windstrom aus dem Norden für Deutschlands Süden:
https://www.rheinpfalz.de/wirtschaft_artikel,-lang-erwarteter-windstrom-aus-dem-norden-f%C3%BCr-deutschlands-s%C3%BCden-_arid,5552920.html
Windkraftausbau: Ein Armutszeugnis für Deutschlands Süden:
https://www.mdr.de/wissen/probleme-windkraft-windenergie-ausbau-deutschland-sueden-totalausfall100.html
Wir brauchen alles – einen deutlichen Ausbau der Windkraft im Süden, einen weiteren Ausbau im Norden und einen massiven Netzausbau, um die Kapazitäten aufnehmen und verteilen zu können.
22.12.2023:
„Flüsterleise“ können nicht nur Wärmepumpen sein – auch Windradflügel werden im Betrieb immer unhörbarer!
Windkraft-Fakt des Tages
Bionik“ – technisch nachbauen, was die Natur vormacht: Bei der Optimierung von Windkraft-Anlagen lässt man sich hier inspirieren.
Heutige Windräder sind bereits bedeutend leiser als ihre Vorgänger früherer Jahrzehnte. Bei Besuchen in Windparks unter verschiedensten Wetter-Bedingungen konnte ich mich davon überzeugen, dass man bei durchschnittlichem Wind i.d.R. (außer evtl. einem leisen Geräusch des Generators, wenn man direkt am Turm steht,) nichts hört. Bei Starkwind kann man schon einmal das „Durchschneiden der Luft“ durch die Rotorblätter hören, wenn man sehr nah steht – aber auch hier ist der Wind selbst deutlich lauter.
Nichts desto trotz ist es sinnvoll, mit dem Ausbau der Windkraft die Geräusch-Emissionen der Anlagen, wo möglich, noch weiter zu reduzieren.
Xiaomin Liu von der Jiaotong-Universität Xi'an in China hat hierfür einen sehr leisen Flieger ins Visier genommen – die Schleuereule.
Schon heute werden zur Geräuschreduktion sogenannte „Serrations“, starre Strukturen an der Rotor-Rückkante, von vielen Herstellern genutzt. Im Experiment stellten die chinesischen Forscher fest, dass die Schall-Verringerung noch besser gelingt, wenn man diese Strukturen ähnlich wie die Rückkante von Eulenflügeln gestaltet!
Nachlesen:
Effiziente Windräder nach dem Vorbild der Schleuereule:
https://www.elektronikpraxis.de/effiziente-windraeder-nach-dem-vorbild-der-schleiereule-a-11539021644fd6e4a453ae0893a0c108/
Leise Windräder nach dem Vorbild von Eulen:
https://www.weltderphysik.de/gebiet/technik/nachrichten/2022/leise-windraeder-nach-dem-vorbild-von-eulen/
Die Natur schützen und von der Natur lernen – sicher der richtige Weg, oder?
29.12.2023:
Wirklich schon wieder ein Jahr "Friday for Windkraft"?
Klimaschutz-Appell des Tages
Am 15. Januar 2021 starteten wir vom EFZ unseren Newsletter, eigentlich ein bisschen aus der Not geboren: Aufgrund der Pandemie waren persönliche Kontakte und öffentliche Aktionen pro Windkraft nicht mehr möglich, und wir wollten, auch in Hinsicht auf den Bürgerentscheid im Mai 2021 zu den Windrädern im Ebersberger Forst, Fakten statt Fake News unter die Leute bringen - kurz und knackig zum Weitererzählen.
Nun sind es drei Jahre, in denen wir wöchentlich unsere Windkraft- (und Klimaschutz-) Infos an eine langsam, aber stetig wachsende Abonnentenzahl schicken. Zunehmend treten Sie als Leser mit uns in Interaktion, indem Sie nachfragen, anregen, uns motivieren, weiterzumachen – hierfür heute einfach mal ein ganz herzliches Dankeschön!
Und auch für Ihre Geduld – viele von Ihnen warten auf gute Windkraft-Neuigkeiten nicht nur aus Deutschland, Bayern, dem Landkreis, sondern vor allem aus Zorneding. Ich schätze mal, Anfang nächsten Jahres dürfen wir uns endlich über solche freuen.
Wir leben in krisengebeutelten Zeiten, aber den meisten von uns geht es sehr, sehr gut – die Krisen finden woanders statt. Ich persönlich sehe es als unsere Verantwortung an, mit dem Wissen und den Möglichkeiten, die uns zur Verfügung stehen, entschlossen das zu tun, was wir als richtig erkennen.
„Manche Leute wollen, dass es passiert, manche wünschen, es würde passieren, andere sorgen dafür, dass es passiert.“ (Michael Jordan)
Lassen Sie uns bei denen sein, die dafür sorgen, dass es passiert!
Denn – wie sagen unsere Jugendlichen von Fridays for Future immer?
„ANOTHER WORLD IS POSSIBLE!“
5.1.2024:
Windkraft-Fakt des Tages

Können Sie sich vorstellen, dass dieser winzige Bilch, auch Haselmaus genannt, den Ablauf eines 30-Millionen-Euro-Projektes beeinflussen kann?
Das putzige Tier hält seinen Winterschlaf unterirdisch (da, wo es in unseren Breiten vorkommt,) bis etwa Ende April.
Genau um die ortsansässigen Haselmäuse zu schützen, wartet man beim Bau der Windkraftanlagen im Höhenkirchener Forst bis Mai 2024, bevor man mit den Erdarbeiten beginnt!
Klimaschützer sind eben auch Artenschützer…
12.1.2024:
Havarie! Ein beängstigendes Szenario bei Energieanlagen wie in Fukushima und Tschernobyl.
Windkraft-Gegner teilen im Netz Videoclips von brennenden Rotoren, als ginge es hier um ein ebenso relevantes Risiko.
Windkraft-Fakt des Tages
Wie bei jedem technischen Gerät kann auch bei einem Windrad einmal etwas kaputt gehen.
Im Extremfall kann es auch zu Rotorbränden kommen.
- Doch wie wahrscheinlich ist, dass dieser Fall bei korrekter Wartung eintritt?
Robert Sing vom Windparkprojektierer Ingenieurbüro Sing GmbH beantwortete diese Frage neulich mit einer einfachen Zahl:
80 Euro pro Jahr zahlt man an Versicherung für eine moderne Windkraftanlage!
(Ich bin überzeugt, dass niemand Risiken so treffend einschätzen kann wie ein Versicherungsmathematiker…) - Und was genau sind die Folgen in so einem Ausnahmefall?
Die Folgen sind unangenehm, aber nicht verheerend, und vor allem: lokal engstens begrenzt.
Bei getriebelosen Anlagen, wie sie für Zorneding vorgesehen sind, sind zudem die Brandgefahr und die Brandfolgen noch weiter minimiert.
(„Getriebelos“ bedeutet u.a., dass nicht hunderte Liter brennbares Getriebeöl in luftiger Höhe vorhanden sind).
Ein hinnehmbares Risiko bei den enormen Vorteilen, die die Windkraft bietet, oder?
19.1.2024:
Nicht nur die Windkraftanlagen im Ebersberger Forst, sondern auch die z.B. in Höhenkirchen, werden mitten im Wald stehen.
Schon zu Zeiten des Bürgerentscheids 2021 wurde häufig gefragt, ob das dem Wald nicht schadet…
Windkraft-Fakt des Tages
- 14 Prozent der jährlichen Treibhausgasemissionen Deutschlands (746 Millionen Tonnen) werden durch Bäume neutralisiert. Wälder sind daher und u.a. auch aus Artenschutzgründen besonders erhaltenswert.
- Aber schon jetzt leiden Deutschlands Wälder massiv unter dem Klimawandel, vor allem unter Trockenstress. Nur noch jeder fünfte Baum gilt als unbeschädigt!
- Fichten-Monokulturen wie bei uns gängig können dem Klimawandel nicht standhalten. Auch in Bayern gibt es „Kalamitätsflächen“, wo die Bäume schon großflächig abgestorben sind. Es muss hier unbedingt mit klimaresilienten Mischkulturen aufgeforstet werden – eine aufwändige und auch teure Sache.
- Nimmt man einen kleinen Teil ehemaliger Monokulturen oder Kalamitätsflächen und baut dort Windräder (die nur etwa 0,5 Hektar Fläche pro WEA benötigen), kann man das Klima – und damit auch den Wald – schützen und aus den Erträgen u.a. die Wieder-Aufforstung finanzieren!
- Die durch ein modernes Schwachwindrad vermiedene Menge an CO2 pro Jahr (7500 Tonnen) ist weitaus größer als die Menge an CO2, die durch den Baumbestand auf dieser Fläche aufgenommen werden könnte (3 Tonnen). Zudem werden die verwendeten Flächen ja gemäß deutschen Vorschriften an anderer Stelle wieder aufgeforstet, so dass die Klimaleistung der Bäume auf Dauer erhalten wird und die der Windräder dazu kommt.
- Die waldbewohnende Fauna wird durch strenge gesetzliche Vorgaben geschützt (wie Sie u.a. im vorletzten Friday for Windkraft lesen konnten).
Nachlesen:
CO2-Aufnahme durch Wald im Vergleich zu Vermeidung durch WEA: Friday for Windkraft vom 12.3.21:
https://windkraft-zorneding.de/zorneding/friday-for-windkraft.html
BWE: Waldschutz braucht Klimaschutz:
https://www.windindustrie-in-deutschland.de/cms/storage/uploads/2023/11/27/BWE-Poster_Wind-im-Forst_11-08_compressed_uid_656453f2f0397.pdf
Windenergie im Forst:
https://www.windindustrie-in-deutschland.de/wind-im-forst
Wir brauchen Windräder im Wald und auch auf allen sonst möglichen Flächen, um den enormen Strombedarf der nötigen klimaneutralen Transformation mit einem ausreichenden Autarkiegrad decken zu können. Die Wälder und Waldbewohner werden von Klimaschutz profitieren, nicht darunter leiden.
26.1.2024:
„ENERGIEWENDE – EINFACH MACHEN!“ ist der Titel der „ABSI 2024“ in Ebersberg (siehe unten).
Verkehrswende-Vorbild des Tages
Einfach mal machen – woanders klappt das schon ziemlich gut, deswegen erlauben Sie mir heute eine kleine Exkursion nach Afrika. Hier tut sich nämlich viel im Bereich Elektromobilität:
Die enorme Luftverschmutzung in Nairobi durch alte Dieselfahrzeuge war nicht der Hauptgrund für Geoffrey, einen der ca. 1 Million Motorradtaxi-Fahrer in Kenia, sich vor 3 Jahren für ca. 2000 Euro ein E-Motorrad zuzulegen. Er sagt klipp und klar, dass er jetzt einfach mehr verdient als seine zahlreichen Kollegen auf Benzin-Motorrädern. Er konnte nämlich die täglichen Motorrad-Betriebskosten von 6 Euro auf unter 3 Euro senken, auch weil er den günstigen im Land produzierten zu 90% erneuerbaren Strom, hauptsächlich aus Windkraft und Erdwärme, direkt nutzt.
In Kenia baut z.B. die Firma Roam die Motorräder selber, die Wertschöpfung bleibt vor Ort. Gerade ist man dabei, auch die Produktion der praktischen (derzeit noch chinesischen) Tausch-Akkus, mit denen die E-MotoBikes ausgestattet sind, ins Land zu holen.
Der elektrische Antrieb ist hier zu einem echten Innovationsmotor geworden.
Nachlesen:
4min Video: Elektrisch unterwegs in Nairobi:
https://www.zdf.de/nachrichten-sendungen/zdf-mittagsmagazin/mima-reporter-e-mobilitaet-nairobi-100.html
MOTORRAD: Alle Wege führen mit Roam durch Afrika:
https://www.motorradonline.de/elektro/roam-air-elektro-motorrad-aus-afrika/
Roam Air – Africa’s Future Is Electric:
https://www.roam-electric.com/motorcycles
Efahrer: „Ultra-robustes Elektro-Motorrad für Dritte Welt: Der Preis ist ein Witz“:
https://efahrer.chip.de/news/ultra-robustes-elektro-motorrad-fuer-dritte-welt-der-preis-ist-ein-witz_108782
Kenia – ein „Entwicklungsland“, an dem wir uns wirklich ein Vorbild nehmen können!
Veranstaltungshinweis: Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft bayerischer Solarinitiativen:
ABSI 2024 – ENERGIEWENDE – EINFACH MACHEN! - am 15./16.3.24 in Ebersberg:
https://www.sev-bayern.de/2024/01/18/absi-jahrestagung-2024/
Es sind noch Tickets zu haben!
Ich empfehle Ihnen auch das Kinderprogramm, das im Rahmen der ABSI 2024 stattfinden wird:
Tipp: Das Platzangebot ist begrenzt, schnell anmelden!
2.2.2024:
„Flächenbedarfsgesetz wirkt: Region um Bayerns Landeshauptstadt will 22 Windkraftzonen“ titelte kürzlich der Newsletter Erneuerbare Energien.
Windkraft-Fakt des Tages
Lea Steiner, junge Vermessungsingenieurin und Geografin mit Schwerpunkt Klimawandelforschung aus unserem Landkreis, schätzt das Thema so ein:
- Habecks „2%-Flächenziel“ wirkt wirklich. Überall in Deutschland wird an Vorranggebieten für Windkraft gearbeitet. Die Ampel hat dabei bereits berücksichtigt, dass nur 70% der gemeldeten Flächen am Ende auch bebaut werden (können).
- Insgesamt ist das eine enorme Verbesserung zu Bayerns 10H. Es hat den Blick auf das Thema verändert und klar gemacht: Alle müssen mit anpacken!
- Sobald die Flächen rechtskräftig und endgültig sind (voraussichtlich 1. Halbjahr 2026) kann schnell und effektiv mit der Umsetzung begonnen werden.
- Allerdings gibt es an der Planung der Region München auch Kritikpunkte:
- Der regionale Planungsverband, der für die Ausweisung von Windkraftflächen zuständig ist, schlägt für einen Großteil der benötigten Flächen Waldflächen der Bayerischen Staatsforsten vor.
- Die Konzentration auf einen einzigen Grundstücksbesitzer – die Bayerischen Staatsforsten - erhöht dabei das Risiko, dass Flächen zwar ausgewiesen, aber letztendlich nicht bebaut werden (z.B. aufgrund unverhältnismäßig hoher Pachtforderungen oder fehlenden Personals für die Projektumsetzung).
- Die Bayerischen Staatsforsten führen nach Ansicht des Bundesverbandes WindEnergie Ausschreibungsverfahren zu langsam durch.
- Als größtes Damoklesschwert für die Windkraft in unserer Region sieht Lea Steiner die offenbar angedachte Möglichkeit, dass sogenannte „Ausschlussflächen“ festgelegt werden könnten. Damit könnten nämlich auch bereits angestoßene Projekte verhindert werden, indem von den „Abwägungsbelangen“ Landschaft/Ästhetik/Erholung/Heimat/Kultur Gebrauch gemacht wird.
Nachlesen:
Landesentwicklungsprogramm Bayern:
https://www.stmwi.bayern.de/fileadmin/user_upload/stmwi/Landesentwicklung/Dokumente/Instrumente/Landesentwicklungsprogramm/LEP_2023/230601_LEP_Lesefassung.pdf
Sitzungsunterlage Regionaler Planungsverband – Seite 21: Windkraftanlagen nur in 5 großen Wäldern im Besitz der Bayerischen Staatsforsten:
https://www.region-muenchen.com/fileadmin/region-muenchen/Dateien/Pdf_Downloads/Sitzungsunterlagen/Sitzungsunterlagen_2024/DS24_1_Praes_20240111.pdf
Waldbesitz der Bayerischen Staatsforsten:
https://www.baysf.de/de/ueber-uns/standorte.html
BEW: Zu langsame Ausschreibungsverfahren der Bayerischen Staatsforsten:
https://www.wind-energie.de/fileadmin/redaktion/dokumente-landesverbaende/Bayern/20231212_BWE_Bayern_Forderungen_Neustart_Windenergie_FINAL.pdf
„Flächenbedarfsgesetz wirkt“:
https://www.erneuerbareenergien.de/energiemarkt/energierecht/flaechenbedarfsgesetz-wirkt-region-um-bayerns-landeshauptstadt-will-22-windkraftzonen
SZ: „Irgendwo wird jeder ein Windrad sehen“:
https://www.sueddeutsche.de/muenchen/landkreismuenchen/windenenergie-region-muenchen-regionaler-planungsverband-windkraftanlagen-vorranggebiete-alpenpanorama-1.6331646
Bleiben wir also aktiv in der Diskussion, schauen wir genau hin – damit unsere Idee von Bürgerkraftwerken realisierbar bleibt!
9.2.2024:
Ein Bürgerentscheid in Mehring zum geplanten Windpark bei Altötting erreicht 75 Prozent Beteiligung – Spotlights auf die Vorgeschichte:
Windkraft-Fakten des Tages
- Am 17.11.2014 erlässt der damalige bayerische Ministerpräsident Seehofer die „10H-Regelung“. Zu diesem Stichtag brechen die Genehmigungen für Windkraftanlagen in Bayern um 90 Prozent ein – und erholen sich bis zum heutigen Tag nicht.
- „Bayern ist kein Wind-Land“ twittert Ministerpräsident Söder noch am 20. Januar 2022.
- Dann plötzlich am 12.6.2023: Ministerpräsident Söder und Forstministerin Kaniber starten ein Windkraft-Großprojekt bei Altötting.
- Mittwoch Abend vor dem Bürgerentscheid: Die Bürgerinitiative „Gegenwind Altötting“ hat einen Spezialisten der TU Wien nach Mehring eingeladen (den man auf Nachfragen bei der TU Wien nicht kennt) . „Die CO2-bedingte Klimakatastrophe findet nur in den Mainstream-Medien und der Politik statt“. In Nachbargemeinden von Windrädern käme es vermehrt zu „Nasenbluten, Blutungen im Auge, Gehirnblutungen“…
Das ist die letzte Veranstaltung einer Sequenz, die bereits im Februar 2023 beginnt und u.a. Referenten des Vereins „Vernunftkraft“ aufbietet, welche systematisch längst enttarnte Falsch-Informationen (Infraschall, CO2-Emissionen bei Windrad-Produktion übertreffen die Einsparung im Betrieb…) über die Bevölkerung ergießen. - Am 28.1.2024 entscheiden sich zwei Drittel der abstimmenden Mehringer dafür, dass die Gemeinde alles tun soll, um die Windkraftanlagen zu verhindern.
Nachlesen:
Einfluss der 10H-Regel:
https://www.br.de/nachrichten/bayern/faktenfuchs-windkraft-flaute-der-einfluss-der-10h-regel,SsLWe33
Söder: Bayern ist kein Wind-Land:
https://twitter.com/Markus_Soeder/status/1484107623150587904
Söder startet Großprojekt:
https://www.stmelf.bayern.de/service/presse/pm/2023/soeder-und-kaniber-starten-windkraft-grossprojekt/index.html
Bürger in Mehring stimmen gegen…
https://www.br.de/nachrichten/bayern/buerger-in-mehring-stimmen-gegen-groesstes-windkraftprojekt-bayerns,U2gPucW
Unglaubwürdige Politiker, „Naturschutz“-Vereine, die im Hintergrund von den fossilen Lobbys finanziert und organisiert werden – bei diesem Bürgerentscheid hatten sie offensichtlich mehr Einfluss als die Fürsprecher der Windkraft wie z.B. Robert Buchner, der Bürgermeister von Mehring, Peter von Zumbusch, der Werkleiter der Firma Wacker (die dringend auf den günstigen Windstrom angewiesen ist), und Landrat Erwin Schneider.
Die Politik will nach aktuellen Aussagen trotz des negativen Ergebnisses am Windpark festhalten. Wenn sie die Bürger mitnehmen will, wird sie in Zukunft stringenter handeln und ehrlicher kommunizieren müssen.
16.2.2024:
Aying, Otterfing und Sauerlach: Hier weht wirklich ein anderer Wind als in Mehring!
Windkraft-Fakt des Tages
„Binnen zweieinhalb Stunden erreichte das Crowdfunding für den Bürger-Windpark im Hofoldinger Forst das angepeilte Ziel von sechs Millionen Euro.“
Die Bürger der drei Anrainer-Gemeinden haben Kapital im Rekordtempo gesammelt – von 19.000 AnwohnerInnen haben 1000 mitgemacht; schon ab 500 Euro konnte man zeichnen!
„Die zwei Bürgermeister und eine Bürgermeisterin der bayrischen Gemeinden haben schon vorab alle Interessierten auf Infoveranstaltungen mitgenommen und begeistert.“
Nachlesen:
Windkraft für Bayern: Bürgerbeteiligung bringt 6 Mio. Euro in 2,5 Stunden:
https://www.windindustrie-in-deutschland.de/unternehmensmeldung/windkraft-fuer-bayern-buergerbeteiligung-bringt-6-mio-euro-in-2-5-stunden
Merkur: Gewaltiger Ansturm auf Windkraft-Anteile:
https://www.merkur.de/lokales/muenchen-lk/aying-ort28266/hofoldinger-forst-windrad-gewaltiger-ansturm-auf-windkraft-anteile-92802563.html
So kann es (zum Glück) auch gehen. Hoffentlich auch bald in Zorneding!
Veranstaltungshinweis: Dieses Jahr ganz in unserer Nähe (nächstes Jahr wieder woanders in Bayern):
EINE TOLLE GELEGENHEIT FÜR ALLE, DIE SICH FÜR KLIMASCHUTZ UND ENERGIEWENDE INTERESSIEREN:
Die ABSI 2024 (Jahrestagung Arbeitsgemeinschaft Bayerischer Solar-Initiativen) am 15./16.3.2024 in Ebersberg.
Website: https://www.sev-bayern.de/2024/02/08/absi-jahrestagung-2024/
Programm: https://www.sev-bayern.de/wp-content/uploads/2024/02/ABSI-EBE-2024_02_15.pdf
Es gibt Ein- oder Zweitagestickets mit oder ohne warmem Essen; die Preise sind sehr besucherfreundlich!
Ich werde mir nicht entgehen lassen:
Am Samstag, 16.3. Session 1: „Wie umgehen mit der Windenergie?“ Vortrag von Peter Keller, Projektmanager „WindRat“
(Website https://wind-rat.de/bayernwind/ )
23.2.2024:
Ich habe hier schon öfter über Vogelschutz an Windkraftanlagen berichtet, vielleicht auch, weil das Thema immer wieder gegen die Rotoren strapaziert wird.
Windkraft-Fakt des Tages
Vogelschutz an Windrädern ist ja, wie wir festgestellt haben, gut machbar.
Erik Katovich von der Universität Genf hat sich aber die Frage gestellt, wie es eigentlich im Vergleich mit dem Vogelschutz an Öl- und Gasförderungsanlagen aussieht und hierzu eine Studie aufgesetzt. Hierbei betrachtet er Populationen, nicht Individuen, und kommt zu interessanten Ergebnissen:
- Eine Kombination von Karten von Vogelpopulation und -Arten mit Standorten und Baudaten aller Windturbinen in den Vereinigten Staaten zwischen den Jahren 2000 und 2020 ergab, dass der Bau von Turbinen „verblüffenderweise keine erkennbaren Auswirkungen auf die Vogelpopulationen“ hatte, auch bei größeren Vogelarten wie Falken, Geier und Adler.
- Die gleiche Untersuchungstechnik auf neue Gasbohrungen* angewandt, zeigte ein anderes Bild: Dort, wo neue Gasbohrungen durchgeführt wurden, ging die Zahl der Vögel um durchschnittlich 15 Prozent zurück. Fand die Bohrung in ausgewiesenen „wichtigen Vogelgebieten“ statt, sank die Zahl der Vögel sogar um 25 Prozent. Grund ist vermutlich eine Kombination aus Lärm, Luftverschmutzung und Störung von Flüssen und Teichen.
Allein für das Jahr 2020 fand der Forscher 173 Berichte in großen amerikanischen Zeitungen, die negativ über die Auswirkungen von Windkraft auf Vögel berichteten. Berichte über die negativen Auswirkungen von Öl- und Gasförderanlagen gab es dagegen nur 46 Stück…
*z.B. die Schiefergasförderung durch Fracking stieg in den USA von 37 Millionen Kubikmetern im Jahr 2007 auf 740 Millionen Kubikmeter im Jahr 2020 an!
Nachlesen/Anschauen:
Öl- und Gasanlagen gefährlicher für Vögel als WIndturbinen:
https://www.golem.de/news/umwelt-oel-und-gasanlagen-gefaehrlicher-fuer-voegel-als-windturbinen-2401-181132.html
Katovichs Studie, veröffentlicht am 28.12.2024 in der Fachzeitschrift Environmental Science & Technology:
https://pubs.acs.org/doi/10.1021/acs.est.3c03899
Ein weiterer Grund, dringend den Pfad der Fossilen zu verlassen, oder?
Veranstaltungshinweis: Dieses Jahr ganz in unserer Nähe (nächstes Jahr wieder woanders in Bayern):
EINE TOLLE GELEGENHEIT FÜR ALLE, DIE SICH FÜR KLIMASCHUTZ UND ENERGIEWENDE INTERESSIEREN:
Die ABSI 2024 (Jahrestagung Arbeitsgemeinschaft Bayerischer Solar-Initiativen) am 15./16.3.2024 in Ebersberg.
Alles über die ABSI 2024: https://www.solarinitiativen.de/
Es gibt Ein- oder Zweitagestickets mit oder ohne warmem Essen; die Preise sind sehr besucherfreundlich!
Ich werde mir nicht entgehen lassen: Am Samstag, 16.3. 9:15: Hans-Josef Fell: „Entwicklung der Erneuerbaren Energien global und national“
Hans Josef Fell war 1998 bis 2013 MdB, Mitautor des EEG 2000 und ist Präsident der Energy Watch Group
1.3.2024:
E-Auto fahren statt Verbrenner – und alles ist gut?
Klimaschutz-Fakt des Tages
„E-Autos sind Klimasieger“ – so das Ergebnis einer kürzlich veröffentlichten Studie des Umweltbundesamtes. Hier wurden die Emissionen im gesamten Lebenszyklus der Vehikel verglichen: 2020 zugelassene E-Autos sind demnach etwa 40 Prozent klimafreundlicher als Verbrenner; bis zum Jahr 2030 soll der Klimavorteil bei raschem Ausbau der Erneuerbaren (und deren Anteil im verwendeten Strommix) auf rund 55 Prozent steigen.
Das bedeutet im Umkehrschluss, dass zwei Fahrten zum Supermarkt mit einem E-Auto (das keinen eigenen Solarstrom o.ä. tankt) etwa genauso viel CO2 emittieren wie eine Fahrt dorthin mit einem Verbrenner.
Nachlesen:
E-Autos sind Klimasieger:
https://www.erneuerbareenergien.de/transformation/mobilitaet/neue-studie-e-autos-sind-klimasieger
Studie des Umweltbundesamtes – Vergleich E-Auto und Verbrenner im Lebenszyklus:
https://www.umweltbundesamt.de/publikationen/analyse-der-umweltbilanz-von-kraftfahrzeugen
Umweltbundesamt: Vergleich Emissionen Verkehrsmittel:
https://www.umweltbundesamt.de/bild/vergleich-der-durchschnittlichen-emissionen-0
Zornedinger Autoteiler:
https://www.carsharing-zorneding.de/
Hätten Sie (wie ich bisher) auch gedacht, dass der Klimavorteil von E-Autos größer ist? Die Werte lassen nur folgende Schlüsse zu:
- Mobilität neu zu denken und bei jeder Autofahrt zu überlegen, ob sie wirklich nötig ist und ob es klimafreundlichere Alternativen gibt.
- Wo immer möglich Fahrgemeinschaften zu bilden.
- Vor dem Autokauf zunächst zu überlegen, ob man lieber an einem Autoteiler-Modell teilnimmt.
- Sich im Falle des Kaufes für ein E-Auto zu entscheiden (und dieses dann häufig stehen zu lassen, um besser Fahrrad oder S-Bahn zu fahren).
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Veranstaltungshinweis: Dieses Jahr ganz in unserer Nähe (nächstes Jahr wieder woanders in Bayern):
EINE TOLLE GELEGENHEIT FÜR ALLE, DIE SICH FÜR KLIMASCHUTZ UND ENERGIEWENDE INTERESSIEREN:
Die ABSI 2024 (Jahrestagung Arbeitsgemeinschaft Bayerischer Solar-Initiativen) am 15./16.3.2024 in Ebersberg.
Alles über die ABSI 2024: https://www.solarinitiativen.de/
Es gibt Ein- oder Zweitagestickets mit oder ohne warmem Essen; die Preise sind sehr besucherfreundlich!
Ich werde mir nicht entgehen lassen: Am Samstag, 16.3. in Session 2:
* Michael Lenz aus Zorneding: „So werden Eigentümergemeinschaften elektrisch mobil“
* Charge At Friends: Sonnenstrom fürs E-Auto teilen, clever abrechnen
Vielleicht sehen wir uns dort?
8.3.2024:
Ein Haus 2.200 m hoch in den Rocky Mountains nahe Aspen – als es gebaut wurde, gab es dort im Winter Außentemperaturen bis minus 44 Grad.
Energie-Nutzungs-Inspiration des Tages
In diesem Haus wohnt – seit 40 Jahren, ohne Heizung - der Physiker Amory Lovins, Träger des Alternativen Nobelpreises 1983, der bereits in den 70er Jahren propagierte, auf Energie-Effizienz und dezentrale Energieversorgung zu setzen. Er baute dieses gut isolierte Haus, das sich allein durch „Sonneneinstrahlung und Wärme aus Körpern, Lampen und Geräten“ aufheizt. „Ich kann hier drinnen sogar Bananen ernten. Wir hatten einen Hund, der brachte in einem so gut gedämmten Haus eine Heizleistung von 50 Watt. Und wir konnten ihn auf 100 Watt hochregeln, indem wir einen Ball warfen. Das war unsere Reserveheizung. Das Haus kostete sogar noch weniger als ein reguläres, weil der Verzicht auf die Heizung mehr Baukosten einsparte, als die hohe Effizienz hinzufügte“.
Nachlesen/Anschauen:
Interview mit dem Pionier eines „sanften Energiepfades“ Amory Lovins:
https://taz.de/Energiewendepionier-ueber-den-Fortschritt/!5966360/
Schamlose Irreführung: Atomlobby behauptet 1991, Amory Lovins hätte zum Einsatz von Kernenergie geraten:
https://taz.de/!1722643/
Amory Lovins am RMI (Rocky Mountain Institute):
https://rmi.org/people/amory-lovins/
Heute sagt Amory Lovins (auch zur immer wieder geführten Diskussion um die Atomenergie): „Je besorgter wir über den Klimawandel sind, desto wichtiger ist es, uns für schnelle, billige und bewährte Investitionen zu entscheiden und nicht für langsame, kostspielige und spekulative Investitionen. Wir sollten auf das setzen, was der Markt erfahrungsgemäß schnell, günstig und bewährt liefern kann. Das sind Energieeffizienz und erneuerbare Energien.“
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Veranstaltungshinweis: Dieses Jahr ganz in unserer Nähe (nächstes Jahr wieder woanders in Bayern):
EINE TOLLE GELEGENHEIT FÜR ALLE, DIE SICH FÜR KLIMASCHUTZ UND ENERGIEWENDE INTERESSIEREN:
Die ABSI 2024 (Jahrestagung Arbeitsgemeinschaft Bayerischer Solar-Initiativen) am 15./16.3.2024 in Ebersberg.
Website und Programm der ABSI 2024: https://www.solarinitiativen.de/
Es gibt Ein- oder Zweitagestickets mit oder ohne warmem Essen; die Preise sind sehr besucherfreundlich!
Ich werde mir nicht entgehen lassen: Am Freitag, 15.3. um 16:40:
Dr. Christoph Kost vom Fraunhofer Institut für Solare Energiesystem ISE, dem größten Solarforschungsinstitut Europas:
„Energiepolitische Szenarien zur Energiewende in Deutschland bis 2045“