Wir haben hier versucht, uns und Ihnen Klarheit zu schaffen - was sind Fake News und was sind Fakten zur Windkraft?
Fakes versus Fakten
"Windräder sind schuld am Vogelsterben"
An Windrädern kommen momentan vereinzelt Vögel und auch Fledermäuse um, diese Tatsache ist nicht zu bestreiten. Aber:
Wie viele Vögel und Fledermäuse sind das wirklich?
Warum und wie genau kommen diese Tiere um?
Wie muss man die Zahlen, vor allem im Vergleich zu anderen Risiken für diese Tiere, interpretieren?
Werden zwangsläufig mehr Vögel an Windrädern umkommen, wenn es aufgrund der fortschreitenden Energiewende mehr Windräder gibt?
Gibt es Möglichkeiten, die Tiere besser zu schützen?
Wird wirksamer Klimaschutz auch den Vogel-Populationen helfen?
Wir haben uns - ebenso wie viele Behörden, Naturschutzverbände und Wissenschaftler - mit diesen Fragen intensiv beschäftigt. Die Antworten darauf und die Schlüsse, die wir daraus ziehen, lesen Sie im korrespondierenden Fakten-Kasten Vogelsterben.
Das Vogelsterben ist vom Menschen ausgelöst, aber Windräder spielen hier eine untergeordnete Rolle
An Windrädern kommt in Deutschland im Verhältnis zu anderen vom Menschen ausgelösten Gefahren für Vögel nur ein sehr kleiner Bruchteil von ca. 0.04% der getöteten Vögel um. Dennoch ist jeder Vogel einer zu viel. Wir plädieren daher dafür, alle betroffenen WEA mit Abschaltsystemen zu versehen, die Vögel und Fledermäuse schützen und die Thematik bei der Standortauswahl zu berücksichtigen (was ohnehin im Genehmigungsverfahren vorgesehen ist).
Wir stützen uns dabei auf folgende Zahlen:
Zahl jährlich verstorbener Vögel 2018 in Deutschland (nach direkten anthropogenen Ursachen):
"An Glasscheiben: bis 115 Mio
Verkehr: bis 70 Mio
Hauskatzen: bis 60 Mio
Leitungen: bis 2,8 Mio
Legale Jagd: bis 1,2 Mio
Windenergie: bis 100.000"
Weitere sehr wichtige (meist auch anthropogene) Faktoren für den Rückgang von Vogelpopulationen sind: Klimawandel, Plastikmüll, Krankheiten, Insektenschwund, Biotopverlust und Pestizide durch intensive Landwirtschaft und Flächenversiegelung, illegale Jagd.
Der Klimawandel vernichtet die Lebensräume vieler Tiere (auch von Vögeln und Fledermäusen). Kann der Klimawandel mit Hilfe von erneuerbarer Energie aus Windrädern eingedämmt werden, hilft das auch, diese Biotope zu schützen. Das ist auch der Grund, warum z.B. der BUND Naturschutz im Landkreis Ebersberg der Erstellung von fünf Windrädern im Ebersberger Forst zustimmt:
"Genaugenommen kann es aber ohne erfolgreiche Energiewende sowieso keinen Artenschutz geben, auch nicht im Ebersberger Forst."
Siehe Quellen-Liste 1 und Quellen-Liste 2
"Windkraft ist schuld am Insektensterben"
Es stimmt: An den Rotoren von Windkraftanlagen (WEA) kleben von Zeit zu Zeit größere oder kleinere Mengen von Insekten. Aber:
Um welche Mengen handelt es sich, besonders im Vergleich zu anderen Gefahren für Insekten?
Werden sich die Mengen mit mehr Windrädern erhöhen?
Warum kommen Sie an WEA zu Tode?
Wie könnte man das verhindern?
Diese Fragen haben wir uns gestellt - und auch andere Institutionen, Forscher und Umweltverbände. Es gibt noch nicht auf alles Antworten, aber man kann Trends abschätzen - sehen Sie selbst im korrespondierenden Fakten-Kasten Insektensterben.
Das Insektensterben hat nichts mit der Windkraft zu tun
Zum Thema WEA und Insekten besteht durchaus noch Forschungsbedarf, aber folgende Fakten kann man bereits mit Sicherheit festhalten: Zu den Hauptursachen des Insektensterbens gehören die industrielle Landwirtschaft mit ihren Pestiziden, Biotopverluste, Klimawandel, Verkehr, sowie Tötung an Lichtquellen. Windenergieanlagen spielen hier eine untergeordnete Rolle. Dennoch sollte in diesem Bereich intensiver geforscht werden, um Verluste möglichst zu minimieren. Denkbar sind z.B. Abschaltungen bei Durchzug großer Insektengruppen; auch die Höhe der WEA spielt in diesem Zusammenhang eine Rolle.
Zur Einordnung der Größenordnungen folgende Zahlen:
Nur 0.3% der Menge an Insekten, die z.B. jährlich von Vögeln in Wäldern verzehrt werden, kommt an Windrädern zu Tode. Diese Zahl ist verschwindend gering im Vergleich zu den grundlegenden Ursachen des Insektensterbens.
Zusammenfassend sind wir der Meinung, dass die Klima-Entlastung durch WEA mit der resultierenden Erhaltung von Biotopen insgesamt den Insektenpopulationen weitaus mehr Nutzen als Schaden bringen wird, denn:
"Entscheidend für den Rückgang von Insektenpopulationen sind vor allem der Verlust oder die Beeinträchtigung ihrer Lebensräume."
Josef Settele vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) in Halle
Aus einer aktuellen (2/2021) Studie des staatlichen Museums für Naturkunde Karlsruhe:
"Die in dieser Untersuchung erzielten Ergebnisse lassen den Schluss zu, dass WEA keine Bedeutung hinsichtlich des aktuellen Phänomens des Insektenschwundes zukommt."
Zugleich geht aus der Studie auch hervor, dass Insekten-Fresser wie Fledermäuse ebenfalls durch WEA bei weitem nicht so gefährdet sind wie oft angenommen. Wo wenig Insekten fliegen, lohnt es sich auch nicht zu jagen...
Siehe Quellen-Liste 3
"Wir brauchen die Windkraft nicht"
Von manchen wird behauptet, eine Energiewende wäre auch ohne Windräder möglich. Man könne doch einfach mehr Solarmodule aufstellen oder auf die Erfindung neuer Technologien warten. Oder Strom in riesigen Mengen importieren. Aber:
Reichen Solarmodule, um den Strombedarf unserer Zivilisation zu decken?
Wie kann man den Strom speichern für die Zeit, wo die Sonne nicht scheint?
Gibt es andere aussichtsreiche Technologien, die einsatzbereit wären?
Wieviel Zeit bleibt uns noch, auf bahnbrechende Erfindungen zu warten?
Von welchen Anlagen und aus welchen Ländern soll Strom kommen, den wir importieren?
Wollen wir uns hinsichtlich der Energieversorgung in die Abhängigkeit von diesen Ländern begeben?
Wir - sowie zahlreiche Wissenschaftler, Energie-Ökonomen, Politiker und Institutionen - haben uns intensiv mit diesen Fragen auseinandergesetzt. Unsere Antworten finden Sie im korrespondierenden Fakten-Kasten Ohne Windräder kann die Energiewende nicht gelingen.
Ohne Windräder kann die Energiewende nicht gelingen
Soll die beschlossene Energiewende für Zorneding bis 2030 gelingen, gibt es zur Windkraft keine Alternative. Für die Energiewende ist eine Kombination aus Photovoltaik und Windkraft notwendig, die sich in vieler Hinsicht ergänzen. Nur durch Einsatz beider Technologien ist auf den in Deutschland vorhandenen Flächen eine ausreichende Energieproduktion möglich. Wir plädieren angesichts der Dringlichkeit der nahenden Klimakatastrophe für einen raschen Ausbau.
Momentan passiert leider das Gegenteil:
Der Ausbau der Windenergie in Deutschland stagniert seit 2018:
"Bedingt durch den EEG-Systemwechsel auf ein Ausschreibungssystem und damit verbundene Vorzieheffekte hat die Windbranche beim Ausbau an Land 2017 das bislang beste Branchenjahr erlebt (Bruttozubau: rd. 1.800 WEA, > 5.300 MW. Im Jahr 2018 ist der Ausbau der Windenergie an Land stark zurückgegangen (rd. 2.400 MW), 2019 setzt sich dieser Trend mit 1078 MW fort."
Dabei müsste jedes Jahr kräftig zugebaut werden:
"Die Windkraft spielt im Kampf gegen die Erderwärmung eine Schlüsselrolle. Mindestens 65 Prozent des Stroms sollen nach den Plänen der Bundesregierung bis 2030 aus erneuerbaren Energiequellen kommen, damit Deutschland die Ziele des Pariser Klimaabkommens erreicht. Und die Windenergie ist die kostengünstigste Ökoenergie.
Damit die Rechnung der Regierung aufgeht, müssten jedoch allein auf dem Festland jedes Jahr Windräder mit einer Kapazität von rund 4.000 Megawatt neu ans Netz gehen, das hat die Berliner Denkfabrik Agora Energiewende ausgerechnet. Im ersten Halbjahr 2019 waren es gerade einmal 231 Megawatt."
Manche erkennen diese Tatsachen leider nicht:
"Uns ist dagegen der Ausbau der Sonnenenergie wichtiger. Der Photovoltaik gehört im Freistaat die Zukunft. Denn Bayern ist Sonnenland."
Bayer. Ministerpräsident Söder, 2019
Das steht in klarem Widerspruch zu wissenschaftlichen Erkenntnissen:
"Windkraft ist der Grundpfeiler, das Rückgrat der Energiewende. Ohne sie werden wir unsere selbstgesteckten Klimaziele nicht einhalten können."
Dr. Martin Robinius vom Jülicher Institut für techno-ökonomische Systemanalyse
Zitate siehe Quellen-Liste 6
"Windräder zerstören den Forst"
Der Ebersberger Forst ist mit seinen 9000ha Fläche eines der größten zusammenhängenden Waldgebiete in Deutschland. In seinen zentralen Bereichen besteht er vielfach aus Fichtenmonokulturen, die vom Klimawandel akut bedroht sind; deshalb wird die Umwandlung in einen Mischwald von den Bayerischen Staatsforsten vorangetrieben.
Manche Bürger im Landkreis sehen Windräder als Gefahr für den Forst an, siehe https://www.schutzgemeinschaft-ebersberger-forst.de/
Wir - und zahlreiche Wissenschaftler, Umweltverbände und Politiker - haben uns folgende Fragen gestellt:
Warum gibt es Planungen, fünf Windräder im Forst zu errichten?
Welche Auswirkungen wird das für den Forst mit seiner Fauna und Flora haben?
Welche Auswirkungen wird das für den Klimaschutz haben?
Wieviel Fläche wird das im Forst beanspruchen?
Unsere Antworten finden Sie im korrespondierenden Fakten-Kasten Der Klimawandel zerstört den Forst.
Der Klimawandel zerstört den Forst!
Gemäß ernstzunehmenden Prognosen wird es im Ebersberger Forst im Jahr 2070 keine Fichten mehr geben, weil sie aufgrund der gestiegenen Durchschnittstemperaturen abgestorben sind. Wer den Forst erhalten will, muss alles gegen den Klimawandel tun - und hier sind Windräder unerlässlich. Jede für Windräder geeignete Fläche muss unserer Meinung nach (mit Augenmaß und unter Berücksichtigung der Einschätzung von Experten) dafür genutzt werden, wenn die Energiewende gelingen soll. Was die für fünf Windräder benötigte Fläche betrifft, so liegt diese schätzungsweise bei ca. 1,25ha, d.h. bei 0,014% der Forstfläche. Hinsichtlich des Schutzes von Vögeln und Fledermäusen sind die Windräder natürlich mit entsprechenden Abschalt-Vorrichtungen auszustatten.
Wer den Forst liebt, kann nicht gegen Windräder sein, die den Klimawandel eindämmen - im Landkreis Ebersberg und auch im sonstigen Bayern:
"Die Bayerischen Staatsforsten haben einen Ausblick in die Zukunft des Ebersberger Forsts gegeben, der ernsthaften Anlass zur Sorge gibt. Bei einer Waldbegehung am Donnerstag unweit der Hohenlindener Sauschütt präsentierte Forstbetriebsleiter Heinz Utschig verschiedene Szenarien, wie sich der Ebersberger Forst durch den Klimawandel verändern könnte. Im schlimmsten Fall könnte die Durchschnittstemperatur in der Region demnach bis zum Jahr 2070 so stark ansteigen, dass heimische Bäume wie etwa die Fichte nicht mehr standhalten können - und absterben."
Süddeutsche Zeitung vom 28.2.2020
Dieser "schlimmste Fall" ist nach unseren Recherchen leider der wahrscheinlichste. Wenn die globale Erwärmung bei den momentanen 0,25 Grad / Jahrzehnt bleibt, werden bis 2070 Temperaturen herrschen, die im Ebersberger Forst gerade noch Korkeichen das Wachstum ermöglichen könnten.
Die für die fünf diskutierten Windräder im Ebersberger Forst benötigte Fläche ist verschwindend gering:
"Für die fünf Windräder würden 3,15 Hektar Grund von insgesamt 9000 Hektar Forstfläche benötigt."
Das entspräche 0,035% der Forstfläche für Windräder!
Dabei sind die in diesem Zitat genannten 3,15 Hektar ohnehin schon sehr großzügig gerechnet: Vermutlich werden, da die Windräder direkt an die "Geräumte" (Durchgangswege) gebaut werden sollen, nur insgesamt ca. 1,25 Hektar benötigt werden, also nur 0,014% der Forstfläche.
Im Vergleich dazu sind bereits weitaus mehr Flächen im Forst anderweitig verwendet worden:
..."der Forst werde schon jetzt durch die Staatsstraßen zerschnitten sowie durch weitere Straßen mit wassergebundenen Decken und durch Geräumte. Das entspreche 175 Hektar."
Das sind ca. 2% der Forstfläche, die bereits verbraucht wurden!
Was uns bei einer Führung im Ebersberger Forst besonders betroffen gemacht hat: Auch die Buchen, die natürlichen Bäume im Ebersberger Forst, werden den Klimawandel höchstwahrscheinlich nicht überleben! Im Norden von Bayern und auch anderen Teilen Deutschlands wurden die Buchen wegen der Hitze und Trockenheit der letzten 2 Jahre (2018/2019) bereits schwer geschädigt:
"Buchen muss man wohl in Zukunft suchen: Nicht nur Fichten stehen oft da wie vertrocknete Weihnachtsbäume, auch Buchen sterben - in erschreckendem Tempo: Den Bäumen platzt die Rinde auf und große Rindenstücke brechen ab. Ihres Schutzes beraubt sterben selbst über 100 Jahre alte Bäume rasant ab."
Was Vögel und Fledermäuse im Forst betrifft, ist die Dringlichkeit der drohenden Klimakatastrophe der Grund, warum z.B. der BUND Naturschutz im Landkreis Ebersberg der Erstellung von fünf Windrädern im Ebersberger Forst zustimmt:
"Genaugenommen kann es aber ohne erfolgreiche Energiewende sowieso keinen Artenschutz geben, auch nicht im Ebersberger Forst."
Zitate siehe Quellen-Liste 7
"Windräder sind hier nicht wirtschaftlich"
Immer wieder hört man Behauptungen, Windkraft wäre im Süden Deutschlands nicht wirtschaftlich. Wir - und zahlreiche Experten, Umweltschutzorganisationen und Energie-Ökonomen - haben uns dazu folgende Fragen gestellt:
Wer behauptet das und warum?
Was bedeutet "wirtschaftlich" bei Anlagen zur Energieerzeugung?
Sind in gängigen Wirtschaftlichkeitsberechnungen wirklich alle Kosten mit eingerechnet (Subventionen, Entsorgungskosten bei Abbau von Anlagen und z.B. Endlagerung von Atommüll, steigende CO2-Gebühren usw.)?
Wie beeinflussen die politischen Rahmenbedingungen die Wirtschaftlichkeit von Windkraftanlagen?
Was sagen seriöse Berechnungen zur Wirtschaftlichkeit?
Welchen Ertrag haben moderne Schwachwind-Anlagen?
Was kostet Erstellung und Unterhalt einer Schwachwindanlage?
Unsere Antworten finden Sie im korrespondierenden Fakten-Kasten Windkraft kann auch im Süden Deutschlands gute Erträge erwirtschaften.
Windkraft kann auch im Süden Deutschlands gute Erträge erwirtschaften
Beim wirtschaftlichen Vergleich zwischen verschiedenen Formen der Energie-Erzeugung müssen aus unserer Sicht immer alle offenen und versteckten Kosten berücksichtigt werden. Offene Kosten entstehen durch Errichtung, Betrieb und Abbau der Anlage, versteckte Kosten sind vor allem die Folgen des Klima- oder Umwelt- sowie Gesundheitsschadens, den die jeweilige Technologie auslöst bzw. auf der Haben-Seite die Vorteile, die mit ihr in dieser Hinsicht verbunden sind. Windkraft nutzt genau wie Photovoltaik einen nie versiegenden Rohstoff, der überall kostenlos zur Verfügung steht. Ganz offensichtlich sind diese beiden Technologien damit zwar mit anfänglichen Investitionen verbunden, kommen aber bei entsprechenden Erträgen schnell in den Bereich der Amortisation. Auch im Süden Deutschlands haben moderne Schwachwind-Anlagen gute Erträge, die das ermöglichen: In unserer Gegend ist auf 2500m² Fläche eine Ausbeute von 7500 MWh/Jahr möglich.
Mit 4-8 Cent/kWh ist die Wind-Energie an Land die preisgünstigste erneuerbare Energie. Durch eine Kombination mit Photovoltaik können hohe Kosten für die Errichtung von Speichern vermieden werden und ist zugleich auf den vorhandenen begrenzten Flächen eine genügende Energieproduktion möglich.
"...Oberbayern... Wir sind dicht bebaut, und der Wind ist in Alpennähe verwirbelt, es braucht hohe Windräder. Gegen den falschen Eindruck, dass die bestehenden Anlagen Draufzahlbetriebe seien, muss man aufklären. Die Anlagen rentieren sich."
Peter Beermann, vom bayerischen Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger 2020 eingesetzter "Windkümmerer" für Oberbayern, der Gemeinden beim Ausbau der Windkraft unterstützt
Zitat und Informationen siehe Quellen-Liste 8
"Windräder produzieren gefährlichen Infraschall und Lärm"
Infraschall ist Schall in einem Bereich, der für Menschen nicht hörbar, aber bei entsprechender Intensität durchaus wahrnehmbar ist (z.B. Schall aus dem Lautsprecher in der Disco, den man im Bauch "spürt"). Genau wie hörbarer Schall kann Infraschall bei zu hoher Intensität gesundheitsschädlich werden. Von Windenergie-Gegnern wird manchmal ohne greifbare Grundlage behauptet, Windkraftanlagen würden gefährlichen Infraschall "abstrahlen", der "auf Dauer" gesundheitsschädlich wäre.
Lärm ist Schall im hörbaren Bereich. Windräder älterer Generationen produzierten je nach Bauweise störende Geräusche, wenn der Rotor den Mast passierte.
Folgende Fragen haben wir - sowie zahlreiche Wissenschaftler, Behörden und Naturschutzorganisationen - uns gestellt:
Welche Intensität hat der Infraschall von Windrädern?
Kann diese Intensität gefährlich oder gesundheitsschädlich sein?
Produzieren moderne Windkraftanlagen noch störende Geräusche?
Unsere Antworten auf diese Fragen finden Sie im korrespondierenden Fakten-Kasten Infraschall und Lärm.
Der Infraschall von Windrädern ist unschädlich, Lärm kann man vermeiden
Der Infraschall durch Windkraftanlagen erreicht keine Intensitäten, die gesundheitsschädlich sein können. Seriöse Untersuchungen belegen, dass bei Windenergieanlagen (WEA) im Abstand von z.B. nur 200 Metern der Infraschall bereits maximal die Intensität z.B. eines Gespräches in Zimmerlautstärke hat.
Windräder älterer Generationen produzierten z.T. störende Geräusche - bei modernen Windkraftanlagen wird dies durch bauliche Anpassungen verhindert (Neigungswinkel der Rotoren zum Mast erhöht den Abstand zum Mast, weshalb es nicht mehr zu Verwirbelungen und damit zu Geräuschen kommt).
"Da die von Windenergieanlagen erzeugten Infraschallpegel in der Umgebung (Immissionen) deutlich unterhalb der Hör- und Wahrnehmungsgrenzen liegen, können nach heutigem Stand der Wissenschaft Windenergieanlagen beim Menschen keine schädlichen Infraschallwirkungen hervorrufen. Gesundheitliche Wirkungen von Infraschall sind erst bei sehr hohen Pegeln zu erwarten, die dann im Allgemeinen auch wahrnehmbar sind. Nachgewiesene Wirkungen von Infraschall unterhalb dieser Schwellen liegen nicht vor."
Bayerisches Landesamt für Umwelt 2016
"Auswirkungen von Infraschall, hervorgerufen durch Windenergieanlagen, auf die menschliche Gesundheit sind auch nach derzeitigem internationalem Kenntnisstand nicht plausibel. Dennoch gibt es Menschen, die unter Beschwerden leiden. Auch wenn Forscher die vermeintliche Ursache-Wirkung-Beziehung zwischen Anlagen und Symptomen bislang nicht nachvollziehen können, so sind die Beschwerden doch real und müssen ernst genommen werden. Experten führen das sogenannte „Windturbinensyndrom“ auf den Nocebo-Effekt zurück. Demnach erkranken Anwohner nicht an akustischen oder optischen Signalen der Windenergieanlage, sondern an der Befürchtung, dass diese gesundheitsschädlich sei."
"Fakten-Check Windkraft", Bürger Energie GenossenschaftFreisinger Land e. G.
Update September 2020: Aktuelle Langzeit-Studie TremAc findet keinen Zusammenhang zwischen Infraschall und gesundheitlichen Störungen:
"In der vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie geförderten Studie konnten die Forscher keinen Zusammenhang zwischen akustischen oder seismischen Wellen und körperlichen oder psychischen Beschwerden plausibel nachweisen."
Hier ist es natürlich sehr wichtig, bereits im Vorfeld über die Ungefährlichkeit zu informieren, um erst gar keine unberechtigten Ängste entstehen zu lassen - und im Vergleich auf die sehr realen Gefahren des Klimawandels durch CO2-Emissionen und die Umwelt- und Gesundheitsgefahren der Atomenergie hinzuweisen!
Zitat und Quellen siehe Quellen-Liste 9
"Windräder zerstören das Landschaftsbild"
Manche Menschen finden eine Landschaft ohne Windräder schöner - aber vermutlich auch eine Landschaft ohne Hochspannungsleitungen, Straßen, Industrieanlagen, Einkaufszentren und sonstige "Errungenschaften" unserer Zivilisation.
Wir haben uns folgende Fragen gestellt:
Warum empfinden manche Menschen Windräder als störend?
Hat das damit zu tun, dass sie sie (aufgrund von Fehlinformationen) für gefährlich halten?
Wie kann man Menschen erklären, dass Klimaschutz für den Fortbestand unserer Zivilisation essentiell ist und ohne Windräder nicht machbar?
Welche Rolle spielt die Wortkreation "Verspargelung" bei der Einstellung der Menschen gegenüber Windrädern?
Unsere Antworten finden Sie im korrespondierenden Fakten-Kasten Landschaften.
Der Klimawandel zerstört Landschaften!
Wer möchte, dass unsere Zivilisation weiter besteht, kommt an der Frage nicht vorbei, wie die Energie dafür klimaneutral gewonnen werden kann. Soll die Energiewende gelingen, benötigt man hierfür unbedingt auch Windkraftanlagen in größerer Zahl. Diese werden nicht Landschaften zerstören, sondern im Gegenteil zum Erhalt dieser Landschaften beitragen.
Global gesehen werden die Folgen des Klimawandels so aussehen, wenn nicht schnell gegengesteuert wird:
"Der IPCC-Sonderbericht zu den Landsystemen kommt insgesamt zu dem Ergebnis, dass sich unter den Bedingungen des Klimawandels die Wüstengebiete ausdehnen werden und die großen funktionierenden Biotope der Erde leiden werden. Auch wenn die konkreten Auswirkungen der globalen Erwärmung unterschiedlich sein werden, wird es insgesamt zu Artensterben und von einer Umwandlung von Wäldern zu Steppen und von Steppen zu Wüsten kommen."
Lokal gesehen ist es ebenso erschütternd:
"Ein Wald ohne Blätter und Nadeln, hunderte von Hektar abgestorbener Bäume, grau, morsch und tot. Gar nicht so einfach, sich vorzustellen, dass diese Beschreibung auf den Ebersberger Forst zutreffen soll. (...) So oder so ähnlich aber könnte es hier einmal aussehen. Und zwar schon in so naher Zukunft, dass viele Ebersberger Landkreisbürger von heute diesen Anblick noch zu sehen bekommen könnten."
Angesichts dieser Szenarien müsste ein Windrad (oder mehrere) in der Landschaft nach unserem Dafürhalten nicht mit Verschandelung assoziiert werden - sondern mit Aufbruch, Zukunft und Hoffnung!
Zitate siehe Quellen-Liste 10
"Windräder schleudern gefährliche Eisbrocken durch die Gegend"
Die Vorstellung, dass sich auf den Rotoren eines großen Windrades Eisschichten bilden, die dann durch die Bewegung weggeschleudert werden, ist zunächst beängstigend.
Wir - und Umweltschutzorganisationen, Hersteller-Firmen sowie Zulassungsbehörden - haben uns folgende Fragen gestellt:
Wann und wie kann es zu Eisbildung auf Windrädern kommen?
Wie kann man Eiswurf verhindern?
Gab es jemals gravierende Personen- oder Sachschäden durch Eiswurf?
Unsere Antworten finden Sie im korrespondierenden Fakten-Kasten Gefahren durch Windräder.
Die Gefahren durch Windräder sind extrem gering im Vergleich zu Kohle oder Atomstrom
Die Klimarisiken der Kohleverstromung bzw. Verbrennung fossiler Energieträger und die spätestens seit Tschernobyl und Fukushima evidenten Umwelt- und Gesundheits-Risiken der Atomenergie (inkl. ungelöstem Endlagerproblem) stellen ein um Größenordnungen gravierenderes Problem dar als die technisch beherrschbare Gefahr des Eiswurfs durch Windenergieanlagen. Sowohl Eiserkennungssysteme als auch Enteisungssysteme bieten sicheren Schutz vor Eiswurf; im Genehmigungsverfahren für das Windrad werden diese bei Bedarf vorgeschrieben.
Wie gering das Gefährdungspotential von Windenergieanlagen (WEA) ist, kann zuverlässig ein Versicherer sagen, der WEA als Kunden betreut:
"Die Schadenerfahrungen aus den letzten 23 Jahren haben gezeigt, dass die Eintrittswahrscheinlichkeit für einen Haftpflicht-Schaden gering ist. Wir betreuen circa 4.600 Windenergieanlagen. (...) haben wir in den 23 Jahren zusammen keine 40 Haftpflicht-Schadenfälle begleitet."
Marcel Riedel, Abteilungsleiter Erneuerbare Energien beim Enser Versicherungskontor
Zitat und Informationen siehe: Quellen-Liste 18
"Die Herstellung von Windrädern braucht mehr Energie als sie produzieren"
Für ein Windrad wird viel Beton, Stahl, Kupfer und glas- oder kohlefaserverstärkter Kunststoff hergestellt und verarbeitet; dies braucht neben Rohstoffen auch Energie. Die Errichtung eines so hohen Bauwerkes wie einer Windkraftanlage benötigt ebenfalls Energie.
Wir - sowie Behörden, Naturschutzverbände, Hersteller und Politiker - haben uns gefragt:
Wieviel Energie benötigt die Herstellung und Errichtung einer Windkraftanlage?
In welchem Zeitraum produziert die Anlage anschließend diese Energiemenge?
Die Antworten auf diese Fragen finden Sie im korrespondierenden Fakten-Kasten Energieeffizienz.
Windräder sind energieeffizient
Windkraftanlagen sind extrem energieeffizient: Innerhalb weniger Monate haben sie die Energie produziert, die für ihre Herstellung und Errichtung nötig war. Das liegt auch daran, dass der "Rohstoff", der Windräder antreibt, quasi überall in beliebiger Menge vorhanden ist.
Zu diesem Thema gibt es quasi nur einhellige Expertenmeinungen:
"Windräder sind wahre Effizienzwunder. Ein Windrad produziert in zwanzig Jahren genug Energie, um rund vierzig weitere Windräder zu bauen – das ergibt eine Analyse von US-Forschern."
"Windräder sind ressourceneffizient, energetisch gesehen amortisieren sie sich innerhalb weniger Monate"
Manuel Weber vom Zentrum für Ressourceneffizienz des Ingenieurverbandes VDI
"In rund einem halben Jahr kann ein Windrad den Energieaufwand für seine Produktion zurückgewinnen. Das fanden US-Forscher der Universität Oregon heraus. Sie haben für eine Turbine mit zwei Megawatt Leistung Bilanz gezogen."
Zitate siehe Quellen-Liste 12
"Es ist besser, auf Photovoltaik als auf Windräder zu setzen"
Manche sind der Meinung, dass Photovoltaik-Kraftwerke die Landschaft weniger prägen als Windkraftanlagen. Zudem könnte man ja möglichst viele Dächer mit Photovoltaik-Anlagen versehen.
Wir - und Energie-Ökonomen, Wissenschaftler, Naturschutzvereinigungen und Behörden - haben uns hierzu folgende Fragen gestellt:
Wieviel Flächen haben wir in Deutschland, Bayern und konkret im Landkreis Ebersberg, in Zorneding für die Energiegewinnung zur Verfügung?
Wieviel Energie kann man auf diesen Flächen mit den verschiedenen Technologien erzeugen?
Wieviel Energie benötigen wir heute und in Zukunft?
Wann und wie oft scheint die Sonne / bläst der Wind?
Was kostet Sonnenstrom, was kostet Windstrom?
Welchen Flächenbedarf und welche Kosten haben Stromspeicheranlagen?
Die Antworten auf diese Fragen finden Sie im korrespondierenden Fakten-Kasten Windräder sind und bleiben die tragende Säule der Energiewende.
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Windräder sind und bleiben die tragende Säule der Energiewende, auch in Bayern!
Man kann nicht auf Photovoltaik oder Windkraft setzen - für das Gelingen der Energiewende werden beide benötigt. Die Kombination von beiden ermöglicht eine sichere Stromversorgung mit minimalem Speicherbedarf - i.d.R. scheint die Sonne oder bläst der Wind. Ein modernes Windrad erzeugt in unseren Breiten 7500 MWh/Jahr auf 2500m² - für die gleiche Energiemenge benötigt man mit den besten neuen PV-Modulen (350Wp auf 2m²) die 17fache Fläche (6-10 Fußballfelder)!
Und was die CO2-Einsparung betrifft, bräuchte man, um die 6759t CO2 von 7500MWh fossiler Energie mit Wald zu schlucken, 650ha (6.500.000m²) Wald. Das wäre z.B. 1/12 des Ebersberger Forstes! Und das CO2 müsste für alle Zeiten in der Biomasse gebunden bleiben...Die Quintessenz ist: Wir brauchen auch Photovoltaik und den Wald, aber ohne Windkraftanlagen reicht die vorhandene Fläche nicht für unseren Energiebedarf.
Der BUND fasst auf seiner Website die Vorteile der Windenergieanlagen (WEA) und die Gründe, warum sie dringend benötigt werden, sehr gut zusammen:
"Windenergie – das Arbeitspferd der Energiewende
Um die Folgen des Klimawandels einzudämmen und damit die biologische Vielfalt weitestgehend zu bewahren, ist der Ausstieg aus der gefährlichen Atomkraft und den dreckigen fossilen Energien – allen voran der Kohle – unabdingbar. (...) Mehr Strom aus Windenergie zu erzeugen hat daher für eine zukunftsfähige Energieversorgung eine zentrale Bedeutung. Der hohe Stellenwert der Windenergie ergibt sich bereits daraus, dass sie im ganzen Land verfügbar ist. Dies gilt nicht nur für Deutschland, sondern weltweit. Zwei Prozent der Landesfläche reichen aus, um bis zu 400 Milliarden Kilowattstunden (kWh) Strom pro Jahr zu erzeugen – dies entspricht etwa 75 Prozent des heutigen Stromverbrauchs. Windkraft ist besonders flächeneffizient. Die Bodenversiegelung durch Masten ist minimal und nach 20 bis 30 Jahren können sie ohne bleibende Schäden und Strahlen- oder Giftmüllprobleme wieder abgebaut werden. Windenergie an Land ist mit etwa 5 bis 10 Cent/kWh zudem die preiswerteste Form von Strom aus erneuerbarer Energien. (...). Windräder zu errichten ist erschwinglich.(...) "
Zitate und Informationen siehe Quellen-Liste 14
"Andere verdienen mit den Windrädern, die hier gebaut werden"
In der Vergangenheit sind hier zuweilen große Fehler gemacht worden. Dorfgemeinschaften zerbrachen, weil die Besitzer geeigneter Flächen durch die Windräder Pachteinnahmen hatten und der Rest des Dorfes sich von den Windrädern mehr oder weniger gestört fühlte und kaum in die Planungen miteinbezogen wurde. Investoren bauten große Windparks, wo zunächst nur einige wenige Windräder angekündigt waren, und die anwohnende Bevölkerung sah sich dem machtlos gegenüber. Die Bedeutung von Windrädern für die Energiewende und den Klimaschutz wurde nicht ausreichend kommuniziert. Windräder älterer Generationen hatten z.T. wirklich störende Eigenschaften (z.B. Geräusche) und nicht immer wurde hier auf die Bedürfnisse der Anwohner schnell und adäquat eingegangen. Wir - wie auch Behörden, Naturschutzorganisationen und Wissenschaftler - haben uns folgende Fragen gestellt:
Wie kann man solche Fehler vermeiden?
Wieviele Windräder braucht eigentlich der Landkreis Ebersberg, wieviele bräuchte Zorneding für die Deckung des eigenen Strombedarfs?
Wie kann man die Bürger mit einbeziehen und auf deren Bedürfnisse eingehen?
Wie kann man die Bedeutung von Windrädern für den Klimaschutz hervorheben?
Wo wären geeignete Standorte für Windräder in Zorneding?
Wie kann jeder Bürger sich finanziell an Windkraftanlagen beteiligen?
Unsere Antworten finden Sie im korrespondierenden Fakten-Kasten Na, dann machen wir's doch einfach selbst!.
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Na, dann machen wir's doch einfach selbst!
Uns schweben für Zorneding Windräder als "Bürgerkraftwerke" vor - möglichst viele Bürger können mitmachen: Planen, Entscheiden, Finanzieren als Gemeinschaftsaufgabe, nicht von oben verordnet, sondern zusammen realisiert - in dem Bewusstsein, dass kaum ein anderes Projekt den Klimaschutz so entscheidend voranbringen und zugleich auch einen Aufschwung für die Region und Rendite für jeden Anteilseigner bedeuten kann.
"Windräder zu errichten ist erschwinglich. Sie können kooperativ von Genossenschaften, Stadtwerken oder Eigentümergemeinschaften betrieben werden, rund 80 Prozent der Windenergieanlagen (in Deutschland, Anm. d.Verf) sind in Hand dieser Betreiber*innen. Hinter einem Großteil der Windräder stehen Tausende von Eigentümer*innen – und nicht die Großkonzerne."
Der Anfang in Zorneding ist gemacht, siehe "Wir Zornedinger bauen Windräder".
Gelungene Beispiele für Bürger-Windparks finden Sie auf unserer Projekte-Seite.
Zitat und Informationen siehe Quellen-Liste 15
"Windräder müssen sehr tief im Boden verankert werden"
Angesichts der enormen Höhen moderner Windkraftanlagen könnte man leicht auf die Idee kommen, dass die Verankerung der Bauwerke sehr tief in den Boden reichen muss, was die Baukosten erhöhen und den Rückbau erschweren würde.
Wir haben uns gefragt:
Wie tief müssen Windräder in unserer Gegend verankert werden?
Wie sieht so ein Fundament aus?
Die Antworten finden Sie im korrespondierenden Fakten-Kasten Fundament.
Das Fundament hiesiger Windräder ist 3-4m tief
In unserer Gegend im Landkreis Ebersberg haben wir feste Böden mit Lehm, Schotter und Nagelfluh-Schichten. In solchen gut tragenden Böden wird für Windräder ein Fundament verbaut, das man sich wie einen umgedrehten Topf vorstellen kann - erstaunlich geringe Tiefen reichen hier für eine sichere Statik aus:
Das Fundament besteht hauptsächlich aus einem ca. 3-4 Meter hohen Betonring von bis zu 2m Dicke; dieser wird oben mit einer Betonplatte abgeschlossen, die dann den inneren Boden des Windrad-Turms darstellt. Die beanspruchte Bodenfläche hierfür beträgt ca. 400-500m².
Nur in sehr lockeren, z.B. moorigen Böden verwendet man eine sog. "Pfahlgründung", die dann tiefer in den Boden versenkt werden muss. Dies ist in manchen Gegenden z.B. in Holland nötig, in unserer Region aber nicht notwendig.
Siehe Quellen-Liste 16
"Windräder stören durch Schattenwurf"
Schattenwurf von Windenergieanlagen, d. h. der Licht-Schattenwechsel, den der sich drehende Rotor verursacht, kann als belastend empfunden werden.
Wir haben uns gefragt:
Welche Grenzwerte sieht die Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft für Immissionsschutz (LAI) für den Schattenwurf durch Windkraftanlagen vor?
Halten wir diese Grenzwerte für ausreichend?
Wie wird gewährleistet, dass diese Grenzwerte eingehalten werden?
Die Antworten finden Sie im korrespondierenden Fakten-Kasten Wenn's weiter nichts ist!.
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Wenn's weiter nichts ist!
Theoretisch darf auf die Räume eines bewohnten Hauses maximal 30 Stunden im Jahr der periodische Rotorschatten fallen. Tatsächlich findet dies ca. 8h/Jahr statt - weil nicht immer die Sonne scheint. In diesen max 30h/Jahr darf pro Tag maximal 30min lang ein Schattenwurf stattfinden. Die zu erwartenden Werte können lageabhängig genau berechnet werden; beim Genehmigungsverfahren für das Windrad ist eine Abschaltvorrichtung vorgeschrieben, falls die Grenzwerte sonst überschritten werden.
Nach unserem Dafürhalten und dem des Gesetzgebers garantieren diese Grenzwerte eine nur sehr geringfügige Beeinträchtigung durch periodischen Schattenwurf.
Alle technischen Anlagen bringen neben den erwünschten auch Effekte mit sich, die man als störend empfinden kann. An viele dieser Effekte haben wir uns gewöhnt - das ständige Hintergrundgeräusch des Straßenverkehrs, durch Straßen zerschnittene Landschaften, Abgasbelastung in den Städten, Fluglärm, Emissionen verschiedenster Art von Industrieanlagen...
Beim Genehmigungsverfahren für Windräder gelten hinsichtlich Schattenwurf strenge Vorgaben. Man sollte als Betroffener im Einzelfall abwägen, ob die erlaubten minimalen Schatten-Effekte wirklich so beeinträchtigend sind, wenn man die Vorteile der Windenergie bedenkt:
- Keine Gefahr durch Radioaktivität
- Kein Ausstoß klimaschädlicher Gase
- Erneuerbare Energie für die Aufrecht-Erhaltung unserer zivilisatorischen Annehmlichkeiten
- Sichere und umweltfreundliche Energie für die nachfolgende Generation - ohne Klimaschaden
Siehe Quellen-Liste 11
"Beim Abbau von Windrädern fällt massenhaft Müll an"
Beim Rückbau von Windkraftanlagen fallen vor allem folgende Materialien an:
Beton, Stahl, glas- oder kohlefaserverstärkte Kunststoffe (Faserverbundstoffe) der Rotoren.
Wir haben uns gefragt:
Wie gut sind diese Materialien recycelbar?
Ist der Rückbau immer zwingend oder gäbe es auch Alternativen?
Unsere Antworten finden Sie im korrespondierenden Fakten-Kasten Recycling oder Weiterbetrieb.
Müll vermeiden durch Recycling oder Weiterbetrieb!
Beton und Stahl als mengenmäßig bedeutendste Komponenten der Windkraftanlagen sind sehr gut recycelbar. Das Recycling von Rotorblättern, die aus Faserverbundstoffen bestehen, wird gerade erst zum Thema, weil ab 2020 vermehrt Windkraftanlagen rückgebaut werden, die aus der EEG-Vergütung fallen. Es gibt für das Faserverbundstoff-Recycling vielversprechende Ansätze, die sich im Forschungs- oder Erprobungsstadium befinden.
Weiterbetrieb statt Rückbau könnte aber bei vielen Anlagen die bessere Lösung sein - viele Windräder könnten noch jahrelang Strom liefern, wenn die politischen Weichen dafür gestellt würden.
"Wer 20 Jahre alt wird, gilt als erwachsen. Bei Windenergieanlagen dagegen bedeutet dieser Geburtstag etwas anderes: das Ende der EEG-Vergütung. Betreiber von Windparks erhalten dann nicht mehr den zur Inbetriebnahme festgelegten Preis pro Kilowattstunde, sondern müssen ihren Strom zu Marktpreisen verkaufen – der erheblich darunter liegt."
Damit haben die Produzenten umweltfreundlicher erneuerbarer Energie keine Chance mehr gegen billigen staatlich subventionierten Kohle- und Atomstrom.
"In Deutschland werden etwa 28.000 Windkraftanlagen betrieben. Etwa 5.200 Windenergieanlagen fallen ab Ende 2020 aus der 20-jährigen festen Vergütung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). Weitere 8.000 Windenergieanlagen folgen bis Ende 2025."
Zitate siehe Quellen-Liste 17
"Immobilien in der Nähe von Windrädern verlieren ihren Wert"
Es wurde so oft gesagt und auch geschrieben, dass man es schon für ein Naturgesetz hält: In der Nähe von Windkraftanlagen sinken die Immobilienpreise.
Eine Studie, die in der Presse vielfach zitiert wurde, scheint darauf hinzuweisen, dass es solche Effekte gibt: "Mit Hilfe eines hedonischen Preismodells schätzen wir einen preissenkenden Effekt, der sich für Häuser, die sich in einem Radius von einem Kilometer von einer Windkraftanlage befinden, auf -7,1% beläuft. Der preissenkende Effekt wird mit zunehmendem Abstand von der Windkraftanlage kleiner (...)". Zitat siehe Quellen-Liste 19.
Wir haben recherchiert:
Gibt es weitere Studien hierzu?
Wie sind diese zu bewerten?
Was genau wurde bei diesen Studien ermittelt?
Woran könnte ein wertmindernder Effekt, falls es ihn wirklich gibt, liegen?
Was kann noch solche Effekte auslösen?
In welcher Größenordnung liegen wertmindernde Effekte verschiedener Einflussfaktoren?
Sind diese Effekte als kurz- oder langfristig einzuschätzen?
Unsere Antworten finden Sie im korrespondierenden Fakten-Kasten Windräder erhalten langfristig den Wert von Immobilien!
Windräder erhalten langfristig den Wert von Immobilien!
Allgemein ist es schwer bis unmöglich, den Wert von Immobilien abhängig von einem einzelnen Einflussfaktor darzustellen: "Verschiedene Studien deuten darauf hin, dass der Wert und die Preisentwicklung von Immobilien von ökonomischen und demografischen Einflüssen dominiert werden und nicht von Windenergieanlagen. Nach Ansicht von Expertinnen und Experten ist es im Wechselspiel von Angebot und Nachfrage kaum möglich, den Anstieg oder den Rückgang des Verkehrswertes eines bebauten oder unbebauten Grundstücks auf einen einzelnen Einflussfaktor zurückzuführen."
Ein statistischer Zusammenhang zwischen Immobilienwert und WEA in der Nähe besteht demnach nicht: "Die Entwicklung von Immobilienpreisen in der Umgebung von Windenergieanlagen ist in zahlreichen Studien untersucht worden, die in der Gesamtschau einen statistischen Zusammenhang verneint haben." Wir hoffen, die Fakten zu Windkraftanlagen so erklärt zu haben, dass klar wird: Windräder sind umwelt- und gesundheitsverträglich. Es gibt keinerlei Gründe, Windräder beängstigend zu finden, und daher auch keine, ein Windrad in der Nähe als wertmindernd für Immobilien zu sehen - weder als Verkäufer noch als Interessent.
Die Erfahrung zeigt, dass die psychologischen Effekte der Windräder - wenn man auf die Bedürfnisse der Menschen vor Ort eingeht - nach anfänglicher Skepsis i.d.R. eher in den positiven Bereich gehen: Das ist ja gar nicht laut, von Infraschall merkt man wirklich nichts, die Schattenwurf-Zeiten sind wirklich minimal und gut auszuhalten, wir tun etwas für den Klimaschutz - und gute Erträge bringt es auch...Wer sich als Interessent in der Gegend umhört und auf solche Erfahrungen trifft, wird keinen Grund sehen, Immobilien dort abzuwerten.
Im Gegenteil - vorstellbar wäre eine Welt, in der es von Vorteil ist, die Zeichen der Zeit erkannt zu haben und auf Erneuerbare zu setzen, so dass ein Immobilien-Interessent das Gefühl hat, hier auf fortschrittliche Menschen zu treffen, die handeln statt nur zu reden. Immer wieder hört man daher bei entsprechenden Projekten von "Aufwind für die Region" - Windkraft als Standortvorteil.
Dieses Potential unterscheidet Windräder auch grundlegend von anderen Standortfaktoren, die den Wert von Immobilien wirklich beeinträchtigen können: Ein atomares Endlager oder AKW z.B. in der Nähe stellt eine reale Gesundheitsgefahr dar, eine befahrene Straße in der Nähe macht wirklich Lärm und belastet gesundheitsgefährdend die Atemluft, Industrieanlagen stören wirklich mit ihren vielfältigen, teils gesundheits- und umweltschädlichen Emissionen, auch Landwirtschaft in der Nähe kann Gülle-Ausbringung und erhöhten Pestizideintrag mit Belastung für Trinkwasser und Atemluft bedeuten...
Es gibt auch untersuchte Szenarien, in denen der Wert von Immobilien in der Nähe von Windrädern anstieg:
"Nach Auswertung der betrachteten Kaufverträge und einem Vergleich mit der Referenzgruppe konnten die Gutachter im betrachteten Untersuchungsgebiet Ostfriesland keine negativen Auswirkungen auf den Kaufpreis von Immobilien in der Nachbarschaft von Windenergieanlagen nachweisen.(...) sind auch den Auricher Gutachtern während ihrer Analyse Fälle einer gegenläufigen steigenden Preisentwicklung bei windparknahen Wohngrundstücken aufgefallen: In einem Neubaugebiet sind die Grundstücke in erster Reihe, die einen unverstellten Blick aufs Land boten, aber den Windenergieanlagen am nächsten gelegen waren, am schnellsten und zu deutlich höheren Preisen als im übrigen Baugebiet verkauft worden".
Bedenkt man zusätzlich die Prognosen für die nächsten Jahrzehnte, was ein ungebremster Klimawandel anrichten wird - nämlich u.a. die Unbewohnbarkeit ganzer Landstriche (wo der Immobilienwert dann auf Null zurück geht) - dann kann man Windkraftanlagen langfristig mit Fug und Recht sogar als Investition in den Werterhalt von Immobilien sehen.
Quellen und Zitate siehe Quellen-Liste 19